Eplan und Phoenix Contact: gemeinsam stets ein Stück voraus

Dieter Pesch, Frank Possel-Dölken und Sebastian Seitz (v. r. n. l.)

Die strategische Partnerschaft von Eplan und Phoenix Contact im Bereich Planungs- und Markierungssoftware feiert 25-jähriges Jubiläum. Dieter Pesch, Senior Vice President Development & Operations bei Eplan, erinnert sich an die Anfänge und erzählt von Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit. Pesch (im Bild rechts) ist Gesicht der Kooperation – zusammen mit Frank Possel-Dölken, Chief Digital Officer von Phoenix Contact (M.), sowie Eplan CEO Sebastian Seitz.

25 Jahre Partnerschaft zwischen Eplan und Phoenix Contact im Bereich Klemmenleisten. Was genau verbirgt sich dahinter?

Wir sprechen hier über eine Schnittstelle, die 1999 erstmals verfügbar war. Sie besteht zwischen Softwarelösungen von Eplan und Phoenix Contact und ermöglicht den Datenaustausch bei der Planung von Klemmenleisten und der Erstellung von Markierungen. Damit werden sonst sehr aufwändige Aufgaben beschleunigt und die Eplan Projekte um Zubehörartikel ergänzt.

Inzwischen ermöglicht „clipx ENGINEER“ Eplan Anwendern sogar, komplette Klemmenleisten in die Phoenix Contact-Anwendung zu importieren. Warum ist das ein Gewinn? Aus folgendem Grund: Die Planung solcher Klemmenleisten beim Schaltschrankbau erfordert einige Erfahrung. Dies ist auch der Vielfalt an Bauteilen und Accessoires geschuldet, die Anbieter für das Design ihrer Klemmenleisten zur Verfügung stellen: Seien es die zahlreichen Klemmentypen, Bauteile zum Separieren von Abschnitten oder Endkappen bis hin zu Labeln und Etiketten für die bauteilspezifische Beschriftung. Nun sind zum Beispiel nicht alle Bauteile miteinander kombinierbar. Die Information, was zueinander passt, steckt in dem umfangreichen Regelwerk des clipx ENGINEER. Weiß der Eplan Anwender also nicht, wo beispielsweise ein Abschnittstrenner auf seiner Klemmenleiste benötigt wird, kann er das mit dieser speziellen Software erfahren beziehungsweise berücksichtigen. Die Schnittstelle ermöglicht jedoch nicht nur den Zugriff auf das Wissen, sondern es können auch Daten ausgetauscht werden. Konkret bedeutet das, Eplan Anwender haben die Möglichkeit, komplette Klemmenleisten in die Phoenix-Anwendung zu importieren. clipx ENGINEER checkt das Design und ergänzt bei Bedarf fehlende oder entfernt falsche Bauteile. Die überprüften Leisten mit entsprechendem Zubehör und Beschriftung können dann im Phoenix Contact Webshop bestellt werden, wo ihre Montage auf Hutschienen inklusive der Markierung erfolgt; die Klemmenleiste ist einbaufertig und kann mit wenig Aufwand im Schaltschrank montiert werden. Das spart zeitaufwändige Arbeitsschritte und ist sehr anwenderfreundlich. Und die Lösung ist ein Pionier.

clipx ENGINEER - Schnittstelle zu Eplan Electric P8 clipx ENGINEER mit Schnittstelle zu Eplan Electric P8 (Bild: Phoenix Contact)

clipx ENGINEER - Schnittstelle zu Eplan Pro Panel Auch aus Eplan Pro Panel können Daten übertragen werden.

Mittlerweile gibt es die Planungssoftware in der dritten Generation, aber anlässlich des Jubiläums interessieren uns natürlich ihre Anfänge. Wie kam es zu der Entwicklung?

Ende der 1990er Jahre gab es von Phoenix Contact bereits einen Drucker, der Klemmenschilder beschriftete. Auf dieser Basis sind wir seinerzeit bei einem Treffen in Blomberg ein wenig ans Philosophieren gekommen. Da haben wir uns nämlich gefragt: Wenn wir schon eine Schnittstelle zum Drucker haben, können wir nicht vielleicht mehr Daten in den jeweiligen Prozessschritten nutzen? Damals hatten wir in der Eplan Artikelverwaltung und in den Schaltplänen Klemmen bereits abgebildet – das allerdings eher unspezifisch, also rein als Symbole oder Platzhalter. Schwachstelle daran war, dass man benötigtes Zubehör nicht automatisch dabeihatte – wie zum Beispiel Zwischenstücke zur Isolation, Stoppklemmen bis hin zu umfangreichem Markierungsmaterial. Der Konstrukteur musste in den Katalogen oder später auf Webseiten sehr zeitaufwändig und mühsam die jeweiligen Teile suchen. Hohe Fehlerquoten waren dabei unvermeidbar. Also haben wir uns überlegt, dass es doch toll wäre, an dieser Stelle einen Konfigurator zu haben, der selektiert, was alles notwendig ist und auch passt, damit das Projekt funktioniert. Dann konnte der Kunde bestellen, montagefertig und komplett mit allen Kleinteilen. Diese haben beim Geld nicht den großen Unterschied gemacht, sind aber dennoch entscheidend: Denn fehlen sie, behindert das den Fortgang von Projekten. Einen Schaltschrank kann man nicht fertig stellen, wenn bestimmte Kleinteile fehlen.

Warum waren es ausgerechnet Klemmen, für die diese Schnittstelle entwickelt wurde?

Auf Klemmen haben wir uns fokussiert, weil man davon ziemlich viele braucht: Je nach Größe kommen in einem Projekt hunderte bis tausende zusammen. Und es ist wahnsinnig viel Arbeit, daraus eine möglichst komplette Stückliste zu generieren. Hier war also der Hebel ziemlich groß, Dinge zu vereinfachen und Abläufe zu rationalisieren.

Auch wurde das zunehmend komplexer. Das benötigte Zubehör – wie Beschriftungsschilder, Abdeckplatten, Feststeller, Einlegebrücken, et cetera – ist nämlich abhängig vom Klemmentyp. Außerdem sind sie im Laufe der Jahre immer umfangreicher geworden – zum Beispiel gab es Dreistockklemmen, mit denen man in die Höhe ging auf verschiedene Verdrahtungsebenen. Dafür braucht man auch wieder anderes Zubehör. Kurzum, das richtige Material zu bestellen, ist hierbei eine besonders schwierige Aufgabe.

Die Idee, den Eplan Anwender zu entlasten, haben wir aber sukzessive auch auf andere Komponenten ausgebreitet. Und die Palette, die man direkt aus dem Produktprogramm von Phoenix Contact bestellen kann, wächst auch heute noch weiter. Unsere Partnerschaft bietet Anwendern Unterstützung innerhalb der kompletten Wertschöpfungskette – vom Engineering bis zur Instandhaltung also.

Dieter Pesch


Was ist Deiner Meinung nach das Geheimnis des Erfolges? Und gibt es etwas, worauf Du besonders stolz bist?

Ja, das gibt es: Ich finde es gut, dass wir über den Tellerrand geschaut haben. Wir haben uns mit der Schnittstelle zu einem Drucker nicht zufriedengegeben, sondern vielmehr die übergeordnete Frage gestellt, wie man Konstrukteuren das Handling von Klemmen einfacher machen kann. Diese Frage war Ausgangspunkt unserer Diskussion. Und die haben wir beantwortet. Die gemeinsame Geschichte von der ersten Planungssoftware bis zum heutigen clipx ENGINEER ist eine Erfolgsstory, in der Tat. Bestätigt wird dies auch dadurch, dass die ersten gemeinsamen Arbeiten den Beginn einer ganzen Ära von Selektoren und Konfiguratoren markieren.

Meiner Meinung nach ist die Schnittstelle zu Eplan immer etwas besser als die zu anderer CAD- und ECAD-Software. Gemeinsam mit Phoenix Contact sind wir anderen immer ein Stück voraus. Und so war es auch von Anfang an.

Eplan Partner Network

Als einer der weltweit führenden Lösungsanbieter für Engineering-Software vernetzt sich Eplan mit Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen, um gemeinsam integrierte Lösungen zu entwickeln.

Mehr zum Eplan Partner Network