Vom Lehrbuch zur Lebensrealität: Wie Eplan Education die Ausbildung in Siegen verändert
Vom Lehrbuch zur Lebensrealität: Wie Eplan Education die Ausbildung in Siegen verändert1
Mit Eplan Education Grundlagen und Standards lehren2
Blattschmierer oder Konstrukteure? Warum Genauigkeit zählt3
Technik zum Anfassen: Projektarbeit mit Eplan Electric P8 04
100 Prozent Vermittlungsquote: Wie die Ausbildung Früchte trägt4
Leistung berechnen, Spannungsteiler dimensionieren, Charakteristika von Betriebsmitteln bewerten. In fachsystematischem Unterricht vermittelten Berufsschulen früher Kenntnisse getrennt nach Disziplinen. Praxisbeispiele und Übungen ergänzten die Theorie. Das ist heute anders: Heute gibt es kompetenzorientierte Lernfelder. Diese gliedern sich anhand beruflichen Handlungsbereichen. Das Ziel: Wissen praktisch und eigenständig einzusetzen. So auch am Berufskolleg Technik in Siegen.
Seit 2006 ist Eplan Education an der Siegener Fachschule für Technik präsent. „Ich nutze Eplan Electric P8 als Werkzeug, um jungen Menschen Elektrokonstruktion näherzubringen“, sagt Lehrer Frank Wigger. Die Software ist Industriestandard. Unternehmen nutzen sie, um Schaltpläne und zugehörige Dokumente zu erstellen sowie Engineering-Daten zu verwalten. „Gerade im Maschinenbau ist die Software weit verbreitet und bei den meisten heimischen Industriebetrieben hier im Einsatz. Daher haben wir uns für Eplan entschieden, als wir nach einem CAD-System für den Unterricht gesucht haben“, berichtet Frank Wigger.
Mit Eplan Education Grundlagen und Standards lehren
Wenn die jungen Menschen an der Siegener Fachschule für Technik starten, haben sie bereits Berufspraxis. Doch sie kommen aus verschiedenen Bereichen: Manche haben eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik im Handwerk und haben vornehmlich Montagetätigkeiten ausgeführt. Andere haben eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik in der Industrie und waren primär im Bereich Instandhaltung von Anlagen tätig. Es gilt, sie auf ein gemeinsames Wissensplateau zu bringen.
In seinem Unterricht legt Frank Wigger Wert darauf, dass die Studierenden Standards verstehen und Grundregeln verinnerlichen. Daher beginnt der Unterricht auf einem „weißen Blatt“ – einem leeren Projekt in Eplan Electric P8. Schritt für Schritt erlernen die Studierenden eine professionelle Projektstruktur, erarbeiten sich Funktions- und Ortskennzeichen, Symbole und deren Varianten und lernen Abbruchstellen sauber zu setzen. „Es geht um eine verdrahtungsgerechte Darstellung“, so Frank Wigger. „Und ich sage meinen Studierenden spaßeshalber immer: Es gibt Blattschmierer und es gibt Konstrukteure.“
Frank Wigger bildet seit rund 20 Jahren Techniker Fachrichtung Elektrotechnik am Berufskolleg Technik in Siegen aus.
Blattschmierer oder Konstrukteure? Warum Genauigkeit zählt
„Blattschmierer“ liefern einen Schaltplan, der auf dem Papier funktioniert, für die Praxis allerdings nicht geeignet ist. „In der Regel passiert dann Folgendes“, erklärt Frank Wigger. „Der Schaltplan geht zum Schaltschrankbauer. Arbeitet dieser nicht mit einer Schablonenverdrahtung oder einem Verdrahtungsroboter, dann ändert die Elektrofertigung alles so, wie sie es für praktikabel hält. Das bedeutet: Der Konstrukteur hat nicht konstruiert, sondern lediglich einen unverbindlichen Vorschlag unterbreitet.“ Gerade bei hohen Stückzahlen kann das in der Fertigung viele Ressourcen binden. „Bei 40.000 Einheiten kann schon eine einzelne falsch gesetzte Klemme das Weihnachtsgeld der gesamten Belegschaft kosten“, macht Frank Wigger den Studierenden die Folgen mangelnder Planung klar. „Mir ist es wichtig, gute Konstrukteure auszubilden.“
Anders als Blattschmierer denken Konstrukteure ihre Schaltungen bis zum Schluss durch. Sie planen die Anordnung der Bauteile so, dass sich jede elektrische Verbindung genau nach dem Plan effizient herstellen lässt. Sie wählen Symbole mit Bedacht, setzen Klemmen an sinnvollen Stellen und halten sich strikt an Normen. Diese Sorgfalt spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch vermeidbare Fehler. „Elektrokonstruktion ist eine feine Arbeit, die viel Genauigkeit und Akribie erfordert“, sagt Frank Wigger. „Gute Konstrukteure gestalten ihre Pläne so, dass in der Fertigung niemand improvisieren muss. Bei unseren Studierenden schaffen wir genau dieses Qualitätsbewusstsein.“
Technik zum Anfassen: Projektarbeit mit Eplan Electric P8
Mit Eplan Electric P8 lässt Frank Wigger seine Studierenden Aufgaben zunächst bewusst als Einzelarbeit erledigen. Denn die Aufgaben bieten diverse Lösungswege. Im Unterricht diskutiert die Klasse dann die verschiedenen Optionen: Was sind Vor- und Nachteile eines Lösungsansatzes? Warum sollte man in der einen Situation den einen Weg einschlagen, in der nächsten aber einen anderen gehen? Von welchen Aspekten hängt die Konstruktion ab?
„Es macht einen Unterschied, ob man kostenorientiert arbeitet und sich für eine eher günstige Schmelzsicherung entscheidet. Oder ob man beispielsweise für einen Automobilkonzern einen Industrieroboter projektiert“, sagt Frank Wigger. „Da wird man einem Leistungsschalter den Vorzug geben, um keine Ausfallzeiten zu riskieren.“ Die Studierenden sollen ein Gefühl für die verschiedenen Elektrokonstruktionen in unterschiedlichen Situationen bekommen und Details hinterfragen.
Die Einarbeitungszeit in Eplan Electric P8 hält Frank Wigger bewusst knapp: Zwei bis drei Wochen begleitet er die Studierenden intensiv – dann sollen sie das Tool beherrschen. Neben den Grundlagen zeigt er ihnen vor allem, wie sie Hilfe zur Selbsthilfe meistern. „Sobald die jungen Leute in Lohn und Brot stehen, gibt es niemanden, der mit ihnen durch die Software klickt. Sie müssen in der Lage sein, selbstständig mit dem System zu arbeiten“, sagt er. „Daher verweise ich im Unterricht auch immer wieder auf das Hilfesystem von Eplan Electric P8, das qualitativ hervorragend ist.“
100 Prozent Vermittlungsquote: Wie die Ausbildung Früchte trägt
An der Siegener Fachschule können Interessierte Maschinenbau- und Elektrotechnik sowohl in Voll- als auch in Teilzeit studieren. Vier Semester nimmt das Vollzeitstudium in Anspruch, acht bei Teilzeit. Im letzten Ausbildungsabschnitt absolvieren die Studierenden eine Projektarbeit – in Kooperation mit heimischen Industriebetrieben. Vom Lastenheft bis zum fertigen Schaltschrank: In der Projektarbeit durchlaufen die Studierenden alle Phasen eines realen Konstruktionsprozesses. Die Projekte selbst sind sehr unterschiedlich. Sie reichen vom Umbau einer Heizstation mit mehreren Schaltschränken bis hin zur Transformation eines benzinbetriebenen Gokarts zu einem Elektroantrieb.
Einige Studierende setzen in ihren Projekten auch auf Automatisierung – zum Beispiel mit Eplan Cogineer. Mit der Lösung, die bei Eplan inzwischen als Automated Project Generation geführt wird, können auf Basis vordefinierter Makros, Regeln und Wertesätze ganze Schaltpläne automatisch generiert werden. Eine Projektgruppe nahm bei einem Maschinenbauer alle Ausführungen eines Maschinentyps unter die Lupe: Zuvor erstellte das Unternehmen jeden Schaltplan dafür einzeln. Im Zuge ihrer Projektarbeit sondierten die Studierenden passende Makros und verfeinerten die Schaltplan-Layouts so, dass Tragschienen und Verdrahtungskanäle kürzer ausfielen – und damit Material und Platz sparten. „Sie haben kostenmäßig alles ausgereizt und bewiesen, dass kluge Planung bares Geld wert ist“, so Frank Wigger.
Am Berufskolleg Technik in Siegen schließen jedes Jahr zwischen 40 und 50 Studierende ihre Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Elektrotechnik ab – mit Erfolg. „Die Vermittlungsquote unserer Techniker liegt bei 100 Prozent“, sagt Frank Wigger. Viele Absolventen erwerben zusätzlich das Zertifikat „Eplan Certified Technician“ (ECT). „Das ist ein starkes Argument in jeder Bewerbung – und zeigt, dass unsere Studierenden auch in Sachen CAD-Software auf dem neuesten Stand sind.“
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